Wolfram Nötzel war ein außergewöhnlich zugewandter und nahbarer Mensch.
Wer ihm begegnete, erinnert sich an seine Offenheit, sein ehrliches Interesse und daran, wie mühelos er Gespräche zwischen Fachlichem und Persönlichem fließen ließ. IT-Infrastrukturen, KI, Verwaltungsmodernisierung? Ja, unbedingt. Aber genauso sprach man mit Wolfram über Dänemark, das Angeln oder seine Reisen mit dem Bulli.
Er war Familienmensch, leidenschaftlicher Gitarrist, Surfer. Jemand, der mit Leichtigkeit und Ernsthaftigkeit zugleich lebte.
Im Verband haben wir Wolfram als engagiertes Mitglied, verlässlichen Gesprächspartner und Mitgestalter mit Haltung erlebt.
Fachlich klar, aber nie laut oder eitel. Seine Stärke lag im Zuhören, Verstehen und im Ermöglichen. Er brachte Menschen zusammen, motivierte und inspirierte.
Zuletzt war Wolfram CIO bei der Stiftung Zentrale Stelle Verpackungsregister. Dort baute er mit großem Einsatz die digitale Infrastruktur einer neuen Organisation auf – ein herausforderndes Projekt ganz nach seinem Geschmack. Für seinen Beitrag wurde er 2024 mit dem CIO-Award in der Kategorie „Sustainability“ ausgezeichnet. IT nachhaltiger zu gestalten war sein Herzensprojekt. Preise waren ihm dabei nicht wichtig.
Wolfram war für viele ein wertvoller Begleiter.
Seine Erfahrungen teilte er großzügig auf Augenhöhe. Er war überzeugt, dass wir nur gemeinsam wirklich etwas bewegen können.
Michael Berens, der Wolfram aus seiner Zeit als Geschäftsführer der Microtec GmbH kannte, erinnert sich: „Neben seiner Frau und den beiden Söhnen hatte Wolfram noch weitere Schätze – seine drei Gitarren. Er konnte richtig gut spielen, leider haben wir es nie zusammen geschafft. Und sein Bulli, mit dem war er oft zum Surfen unterwegs. Das war seine Auszeit.“
Auch Stefan Haverkock, CIO-Kollege und langjähriger Weggefährte im Verband, erzählt, dass man sich an Wolframs Tisch „sofort willkommen” fühlte. Für ihn gehörte Wolfram zu den wenigen Menschen, die man ohne Zögern auf der Gäste-Couch übernachten lassen würde. Noch vor wenigen Tagen moderierte Wolfram einen Roundtable in Hamburg – präsent, zugewandt, mit klarem Blick für das Wesentliche.
Für Robin Kaufmann, Geschäftsführer von VOICE, war Wolfram „ein CIO, wie man ihn sich nur wünschen kann – leise in der Art, aber mit großer Wirkung”.
Auch Michael Müller-Wünsch, Bereichsvorstand Technology bei Otto und VOICE-Präsidiumsmitglied, erinnert sich, dass Wolfram sich nie in den Mittelpunkt drängte: „Seine Zurückhaltung als Person und seine klare Position in der Sache bleiben mir in Erinnerung.“
Jörg Klöpper von der Dettmer Gruppe beschreibt Wolfram als offenen, gradlinigen Menschen – „ein echter norddeutscher Schnacker“.
„Mit Wolfram Nötzel verliert die IT-Community einen engagierten Vordenker und aktiven Gestalter”, gedenkt Bettina Uhlich, Vorsitzende des VOICE-Präsidiums. „Er wird uns als Kollege, Gesprächspartner und vor allem als Mensch sehr fehlen.”
Mit Wolfram verlieren wir jemanden, der wichtige Themen vorangebracht und Menschen verbunden hat.
Sein Engagement war nie selbstbezogen, sondern immer auf das große Ganze gerichtet: darauf, wie wir als Community, als Organisationen, als Gesellschaft besser werden können.