Start-up-Pitch, Cybersecurity-Update und ChatGPT-Evolution

Das waren die zentralen Themen im VOICE CIO-Erfahrungsaustausch am 29.11.2023. Im erstmals stattgefundenen Start-up-Pitch erzählte Dr. Nicolas March, Gründer und Geschäftsführer von Vathos Robotics welche Lösungen sein Unternehmen im Bereich Industrieautomatisierung anbietet. Das Unternehmen ergänzt Robotic-Systeme mit Machine-Vision. Das ist keineswegs trivial, weil heutige Automatisierungssysteme in der Regel mit proprietärer Software ausgestattet sind. Das heißt, es gibt keine offenen Schnittstellen, über die die Funktionalität der Systeme mit Lösungen von Dritten erweitert werden können. Diese Möglichkeit erschließt Vathos seinen Kunden. Mit „Augen“ ausgestattet lässt sich die Effizienz von Robotern ganz erheblich verbessern, schon allein dadurch, dass sich die Zuführungssysteme bei sehenden Systemen viel einfacher gestalten lassen als bei nicht sehenden, lassen sich erhebliche Summen sparen.

Dieses Mal nur kleinere Security-Lücken

Dirk Michael Ockel konnte sein Security-Update dieses Mal kurzfassen, weil es dankenswerterweise in dieser Woche nur wenig Neues zu berichten gab. Das unter anderem für Schweizer Bundesbehörden und den Bankensektor tätige Softwarehaus Concevis erlitt einen Ransomware-Angriff bei dem es auch zu „erheblichem Datenabfluss“ kam. Außerdem musste der Anbieter Anyscale eine kritische Sicherheitslücke in seinem KI- und Learning-Framework „Ray Machine“ einräumen, die unauthentifizierten Remote-Angreifern das Ausführen von Schadcode ermöglicht. Ebenfalls kritisch ist die in der Open-Source-Sharing Plattform ownCloud entdeckte Sicherheitslücke. Angreifer nutzten diese Lücke bereits. Verwundbare Instanzen sind vor allem in den USA und Deutschland.

Ein Jahr ChatGPT

Pünktlich zum 1. Geburtstag von ChatGPT stattete Benjamin Kirnich, CTO von Microsoft Solutions Germany bei Microsoft, der CIO Community im VOICE Erfahrungsaustausch einen Besuch ab. Er sprach über die vielen Neuerungen und zusätzlichen Funktionen in ChatGPT und in CoPilot, mit dem Microsoft inzwischen viele seiner Applikationen und Services KI-technisch aufrüstet. Es scheint, als wenn Microsoft alles richtig gemacht hat, als es vor einem Jahr so stark auf KI gesetzt hat. So glauben 90 Prozent der Unternehmensverantwortlichen, dass AI sich positiv auf ihr Wachstum auswirkt.

Laut Kirnich setzen bereits 50% der Unternehmen AI  zumindest in einem Geschäftsfeld ein. Und natürlich brachte der Microsoft CTO positive Einsatzbeispiele von Siemens, EY,  Mercedes und einem ungenannten Pharmaunternehmen mit.  Letzteres hat dank eines eigenen Copilots die Geschwindigkeit für Formulierung neuer Wirkstoffe erheblich beschleunigt. Künftig. so Kirnich, sei nicht mehr die Frage, ob eine Applikation einen KI-Anteil habe, sondern wie groß dieser Anteil sein werde und wie man ihn erreichen könne.  Als  Beleg für Microsofts KI-Engagement erzählte der CTO, dass  Microsoft 2023 jeden dritten Tag ein Großrechenzentrum  online gestellt hat, um den riesigen Rechenbedarf für die rasant wachsenden KI-Services zu decken. Und noch eine beeindruckende Zahl aus der Keynote: Inzwischen werden 46 % allen Codes, der auf der Microsoft-Entwicklungsplattform GitHub neu entwickelt wird, automatisch von der AI generiert.

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