Beim 22. CIO Austausch ging Stephanie Engelhard, VOICE-Spezialistin für Vendorstrategien und Compliance, auf die Themen Vendor Lock In und Erfahrungen von Anwenderunternehmen in der Cloud ein. Vendor Lock In definiert sie als den Fall, wenn ein vom Anwender veranlasster Wechsel nicht gewünscht vollzogen werden kann weil:
- Die Infrastruktur es nicht ohne weiteres zulässt.
- Weil Anwendungen und Daten dann nicht mehr (oder temporär nicht) verfügbar wären.
- Die Wechselkosten außerordentlich hoch wären.
In diesem Zusammenhang stellte sie die wichtige Frage, ob das Streben nach Software-Standardisierung einen Vendor Lock In begünstigt. Einer Studie von PWC zufolge kann das in Teilbereichen eines komplexen Software-Stacks durchaus der Fall sein, vor allem dann, wenn Abhängigkeiten über verschiedene Softwareschichten hinweg vorhanden sind – wie zum Beispiel zwischen Arbeitsplatz-betriebssystem und Büro-Software.
Cloud bei der Wirtschaftlichkeit nur ganz leicht über dem Durchschnitt
Außerdem ging Engelhard auf die Ergebnisse einer kurzen Mentimeter-Umfrage ein, die in einer der vorangegangen CIO-Sessions gemacht wurde. Gefragt wurde, ob die Cloud-Projekte die Erwartungen der anwesenden CIOs in verschiedenen Bereichen erfüllt haben. Die technische Verfügbarkeit wird auf einer Skala von 1- 5 mit 3,3 bewertet; die fachliche Verfügbarkeit mit 3,5. Ebenfalls überdurchschnittlich punkten kann die Cloud in Sachen Standardisierung (3,3) und Skalierung (3,9). In Sachen Latenz sind die Erwartungen nicht ganz so gut erfüllt worden (2,7) und bei der Wirtschaftlichkeit liegt die Cloud nur noch bei 2,6, also 0,1 Punkte über dem Durchschnitt.
Hier war das Feedback von einigen CIOs sogar so, dass ihre On-Prem-Lösungen zum Teil deutlich günstiger sind als die Pendants in der Cloud. Ihr Rat: sich genau anschauen, welche Services in die Cloud umziehen sollen und welche nicht. Allerdings, so bemerkte ein weiterer CIO werde diese Wahl künftig wahrscheinlich zunehmend auch durch den Mangel an Fachkräften eingeschränkt
Die Keynote-Speakerin Charlotte de Brabandt, Leiterin Kommunikation im Einkaufsbereich des Consumergood-Giganten Johnson & Johnson machte die Anforderungen an künftige „Leader“ zum Thema. Damit löste sie eine sehr lebhafte Diskussion unter den knapp 60 Teilnehmern aus. Vor allem der Fokus von Frau de Brabandt auf die Anforderungen der jungen Generation an Führung wurde kontrovers besprochen.
Der nächste CIO-Erfahrungsaustausch findet am 26. August statt. Themen und Impulsgeber geben wir noch kurzfristig bekannt. Wer teilnehmen möchte, aber noch kein VOICE-Mitglied ist, meldet sich einfach beim VOICE-Kollegen Grischa Thoms unter grischa.thoms@voice-ev.org